Unerwarteten Besuch bekamen die Gäste in einem Hotel am Strand in Jacó in dieser Woche, als ein Seelöwe das Restaurant betrat und unter den Tischen herumwatschelte.
Bereits eine Tage vorher hatten Touristen einen zweiten Seelöwen an der Playa Agujas entdeckt und die örtliche Polizeit informiert. Playa Agujas ist 15 Kilometer von Jacó entfernt.
Mitarbeiter des Nationalen Veterinäramts (SENASA) und des Umweltministeriums fingen die Tiere, um zu verhindern, dass sie sich verletzen.
Die Küstenwache ließ die Seelöwen dann etwa sechs Kilometer von der Küste entfernt ins Meer zurück, und zwar in der Nähe von mehreren Inseln, wo sie sich, falls nötig, ausruhen konnten.
Laut Carlos Pérez Reyes, Biologe an der Universität Costa Rica, stammen die Tiere wahrscheinlich von den Galapagos Inseln.
Was aber treibt einen Galapagos Seelöwen über Hunderte von Kilometern an die Pazifikküste nach Costa Rica?
„Sie sind jung, und wie jeder Junge neugierig, was dazu führt, daß sie sich von ihren Heimatgewässern entfernen“, so der Biologe, „und nachdem sie weit von ihren Inseln entfernt waren, wurden sie wahrscheinlich von einer Strömung gezogen und weggetragen.“
In den vergangen Jahren waren vereinzelt Seelöwen an pazifischen Stränden in Costa Rica gesichtet worden.
Dies könnte laut Pérez auch mit Veränderungen der Wassertemperaturen zusammenhängen: „Die verändern die biologische Zusammensetzung der Ströme und reduzieren die Nahrungsoptionen für verschiedene Meerestiere. Einige Arten, besonders Raubtiere wie Seelöwen, sind manchmal gezwungen, weit weg von ihren Häusern Nahrung zu suchen.“
Vor ein paar Jahren erreichte ein Seelöwe die Insel Chira im Golf von Nicoya und blieb auch gleich dort, weil Fischer und Bewohner begannen, ihn zu füttern.